In meinem Brief an den ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke fordere ich, dass europäische Politik einen größeren Platz in der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben muss.
Eine Möglichkeit, um dieses Ziel zu erreichen, bietet der Sendeschluss von Anne Will Ende 2023. Der Sendeplatz sollte mit einer neuen Talkshow besetzt werden. Ein neues Format mit dem Namen „Europa Will“ am Sonntagabend. Die Chance, um Europapolitikaus der Nische in den Mainstream zu holen.
Hier die Gründe:
Seit Jahrzehnten nimmt der Einfluss der EU auf das Leben der deutschen Bevölkerung zu, doch das spiegelt sich immer noch zu wenig in der öffentlichen Berichterstattung in Deutschland wider.
Viele Bürger können EU-Institutionen nicht unterscheiden, kennen ihre gewählten Vertreter kaum und nehmen EU-Entscheidungen nur aus der Entfernung wahr.
Für eine funktionierende Demokratie ist es notwendig, dass die Bürger die politischen Herausforderungen verstehen und die handelnden Personen und ihre unterschiedlichen Sichtweisen kennen.
Printmedien berichten zwar regelmäßig und es gibt auch einige gute TV-Formate zu EU-Vorgängen, aber die meisten Berichte setzen hohe Vorkenntnisse voraus und laufen zu quotenschwachen Zeiten auf quotenschwachen Sendern.
Selbst wenn diese Talkshow nicht sofort ein Quotenhit wäre, ist es die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, genau solche qualitativ hochwertigen Formate zu präsentieren und europäische Themen zu vermitteln.Neben einer EU-Talkshow könnte es weitere Formate der ARD mit klarem EU-Fokus geben und auch digitale Formate könnten noch stärker europäische Politik vermitteln.